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Montessori-Pädagogik ist mehr als die Benutzung bestimmter Materialien!!!

Liebe Montessori-Interessierte,

immer wieder kommt es vor, dass wir den Satz hören: „Montessori machen die an unserer Schule auch.“ Dies kann natürlich im Einzelfall tatsächlich möglich sein, doch sollten Sie sich genau informieren, ob dem auch so ist. Ebenso sollten sie hellhörig werden, wenn jemand ein „bisschen“ Montessori macht.

Montessori bedeutet weitaus mehr, als das Anwenden oder Bereitstellen der besonderen Materialien. Das Leben der Montessori-Pädagogik in einer Schule ist ganz konkreten Kriterien unterworfen, wovon wir Ihnen gerne einige aufzeigen.

  • Der Pädagoge muss ein Montessori-Diplom sein Eigen nennen (im besten Fall für die Altersgruppe spezifisch). Es geht nämlich nicht nur um Materialkompetenz sondern um eine völlig andere Haltung gegenüber dem Kind, der Arbeit des Kindes und der eigenen Arbeit.
  • Den Kindern steht eine Freiarbeitszeit von mindestens 3 zusammenhängenden Zeitstunden zur Verfügung. Freiarbeit bedeutet, dass das Kind anhand der ihm dargebotenen Inhalte (Bsp.: Addition mit den Goldenen Perlen,; Division am Markenspiel; Unterscheidung von Adverb und adverbial bestimmten Adjektiv;..) selbst entscheidet, womit es beginnt, wo es arbeitet und mit wem.
  • Darbietungen finden in Kleingruppen statt.
  • Das Material ist ansprechend dargeboten und steht verlässlich immer am vorgesehen Platz. Dies gilt auch für die Materialien der notwendigen Experimente im Bereich der Biologie, Geografie und Physik,… (Für die Grundschule: Sachunterricht). Es gibt keine Arbeitsblätter oder Arbeitshefte etc.
  • Jedes Kind lernt nach seinen Möglichkeiten und in seinem Tempo. Dies gilt auch für Kinder, die viel schneller vorankommen als andere. Die Montessori-Pädagogik ist eine Pädagogik für alle Kinder! Natürlich bedeutet das im Umkehrschluss auch, dass Kinder, die mehr Zeit benötigen diese auch bekommen. Denn: „Der Weg auf dem die Schwachen sich stärken, ist der gleiche, auf dem die Starken sich vervollkommnen.“
  • Der Unterricht startet mit einem offenen Beginn, wobei der Pädagoge immer vor den Kindern im Raum ist und diesen vorbereitet.
  • An einer Regelschule schwer umsetzbar, aber im Saarland möglich: altersgemischte Gruppen.
  • Inklusion wird als eben diese verstanden: Verschiedenheit ist NORMAL.
  • Es gibt nur Montessori-Materialien in der Klasse. Kein „Mischmach“ verschiedener Richtungen, Aspekte oder Materialien.

Sollten alle diese Kriterien auf die Schule oder Klasse Ihres Kindes zutreffen: Herzlichen Glückwunsch, Ihr Kind lernt tatsächlich im Sinne der Montessori-Pädagogik!

Alle diese und viele weitere Kriterien für die Umsetzung der Pädagogik, vor allem auch im Hinblick auf die Haltung der Pädagogen, können Sie in der MQS-P Mappe der Deutschen Montessori Gesellschaft nachlesen. Sie finden diese Mappe (Montessori-Qualitäts-Standards für die Primarstufe) auf der Homepage der Deutschen Montessori Gesellschaft (DMG).